Werkbeschreibung
Elena Dorn betrachtet all ihre Arbeiten als Selbstporträts, unabhängig davon, wie weit sie von der menschlichen Form entfernt sind. Dabei zerlegt sie etablierte Formen und setzt diese neu zusammen, losgelöst von ihrem ursprünglichen Kontext. Das Alltägliche und die Lust, aber vor allem die Notwendigkeit, die Realität zu ästhetisieren, interessiert sie. Ein besonderer Fokus liegt auf der Materialität.
Die hier gezeigten Arbeiten stammen aus drei verschiedenen Arbeitszyklen. Die Serien hands on (2023/24) und you win again (2024) setzen sich auf humorvolle Weise mit hierarchischen Systemen und Repräsentation auseinander. Diese Themen werden gleichberechtigt neben der Auseinandersetzung mit Erinnerung, Traumbildern und persönlichem Erleben behandelt.
In chōra (2024) erkundet sie das Potenzial der Formlosigkeit. Insbesondere in der Keramik kann Formlosigkeit ein subversives Potential bergen, um soziale und kulturelle Normen zu hinterfragen. Das Formlose kann neue Bedeutungen entstehen lassen, die aus der Ungewissheit hervorgehen. Die Arbeit schafft einen Raum, in dem das Abstoßende und Bedrohliche nicht verdrängt, sondern als Quelle für Transformation und Neubesetzung anerkannt wird.
Elena Dorn (*1990 in Aschaffenburg) schloss 2024 ihr Studium als Meisterschülerin an der Universität der Künste Berlin in der Klasse für Zeichnung und Malerei bei Prof. Christine Streuli ab. Zuvor studierte sie Theater-, Film- und Medienwissenschaft in Frankfurt am Main und Prag. Sie arbeitet interdisziplinär und multimedial. Elena war u.a. beteiligt an Ausstellungen im Barkenhoff/Heinrich-Vogeler-Museum, Worpswede, im KunstHaus Potsdam e.V., der Kunsthalle am Hamburger Platz, dem Pavillon der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz (heute: Sternschuppen), haunt/frontviews e.V., Berlin, sowie in der Liebermann-Villa am Wannsee. Zuletzt zeigte sie Arbeiten im Gutshaus Neukladow und im Rahmen des Kunstfestivals 48h Neukölln. 2021 war sie Finalistin beim Preis des Freundeskreis des Kunsthaus Dahlem-Bernhard Heiliger für Fotografie. 2024 ist sie für das Karl-Hofer-Stipendium nominiert.